Gemeinsamen Willenserklärung der deutschen Emmaus- Gruppen

 

Die Emmaus- International angeschlossenen oder auf Mitgliedschaft optierenden Gruppen und Gemeinschaft aus Deutschland haben sich zusammengeschlossen, um eine engere Zusammenarbeit und eine gemeinsame Grundausrichtung zu vereinbaren.

 

Die Gemeinschaften anerkennen trotz ihrer unterschiedlichen Arbeitsansätze die kennzeichnenden Bedingungen der Emmaus- Gemeinschaften:

 

Gemeinschaftsleben, Arbeit, Solidarität.

 

Die Vertreter der Gruppen folgender Emmaus- Gruppen vereinbaren hinsichtlich der Gründung des Dachverbandes

Emmaus- Bewegung in Deutschland eV“ folgende Grundsätze:

 

  • Die nachfolgend aufgeführten Gruppen wollen sich in einem Dachverband konstituieren. Sie beschließen, ihre Arbeitskraft und ihre theoretischen Bemühungen zur Verdeutlichung und Durchsetzung ihrer Grundsätze zu vereinen, um sich gegenseitig zu unterstützen und anderen Notleidenden noch effektiver helfen zu können.

 

  • Sie akzeptieren als zukünftige Mitglieder des Dachverbandes nur solche Gruppen und Gemeinschaften, die entsprechend ihrer Existenzsituation das Internationale Manifest sowie die Lebensregeln für die Gemeinschaften so uneingeschränkt wie möglich zu realisieren versuchen.

 

  • Sie erwarten, dass andere und neugegründete Gruppen sich bereit erklären, nach längstens 5 Jahren ihres Bestehens unter dem Namen Emmaus Mitglied bei Emmaus International zu werden, um so ihre Solidarität mit allen Emmaus Gruppen – vor allem in der „III- Welt“ zu realisieren.

 

  • Sie können keine Gruppen akzeptieren, die praktisch nur für sich selbst existieren, gemäß dem Emmaus- Grundsatz des Manifests: Hilf, ehe du an dich selbst denkst, dem der weniger glücklich ist als du“

 

  • Sie einigen sich auf folgende praktische Definition der Emmaus- Gemeinschaft:Die Emmaus Gemeinschaften sind keine Wohltätigkeitseinrichtungen, sondern Lebens- und Arbeitsgemeinschaften von Menschen, die trotz ihrer Fehler und Unvollkommenheiten zusammen leben und arbeiten können.

 

Diese Gemeinschaften bestehen aus freiwilligen Mitgliedern und Menschen, die aus persönlicher Not eine Gemeinschaft brauchen und suchen, die ihrem Leben Sicherheit und einen neuen Sinn gibt. In diesen Gemeinschaften lebt und arbeitet niemand nur für sich allein, sondern stets und grundsätzlich auch für andere. Die Gemeinschaften lehnen im Wesentlichen jede Art von finanzieller Unterstützung ab.

 

Nur zur Schaffung von neuen Arbeits- und Wohnplätzen können Zuwendungen von außen ( z.B. Stiftungen / Wohlfahrtsverbände) angenommen werden.

 

Nur die eigene Arbeit schafft die Grundlage für ihre u Unabhängigkeit. Durch die Arbeit des „Lumpensammelns“ die jeder ausüben kann, unterhalten sich die Mitglieder der Gemeinschaften selbst und werden füreinander und für andere nützlich und unentbehrlich. Es gehört zu den Grundsätzen der Gemeinschaften, den Gewinn ihrer Arbeit mit anderen Notleidenden zu teilen.

 

Im Juni 2000

 

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