Tätigkeitsbericht Emmaus-Gemeinschaft 2005

 

Personelles

 

In der Gemeinschaft lebten und arbeiteten im vergangenen Jahr ca. 20 Personen. Neu in die Gemeinschaft kamen Ingo Haunert ( LKW und Fahrräder) und „Sebus“ Selle (Beifahrer und Bücher)

 

Nach drei Jahren der Mitarbeit haben Wlad Wiersbiecki und Stephan Krapohl die Gemeinschaft verlassen, bzw ein weiterer Aufenthalt erschien der Leitung nicht mehr sinnvoll.

Agata Steinke erklärte am Ende des Jahres, dass sie mit ihrem Kind die Gemeinschaft verlassen werde.

 

Neben der Gemeinschaft entwickelte sich der Bereich der ehrenamtlichen Tätigkeiten weiter:

Laden Nippes ca. 20 Personen / Geschäftsbetrieb Geestemünderstr.: 6-8 Personen

 

Ab September 2005 begann nach langen, zum Teil kontroversen Diskussionen der Einstieg in die Beschäftigung mit Integrationsjobs ( „Ein-€- Jobs“) mit durchschnittlich 10 Personen.

 

Junge Menschen bei Emmaus


Gerade auch im Oktober und November konnten wir einige recht gute Erfahrungen mit jungen Praktikanten machen.

 

Sabine, eine junge Französin aus Paris machte ein sechswöchiges Sprachpraktikum, sie versuchte zudem einen Handzettel für Emmaus Deutschland verantwortlich zu gestalten und einen kleinen Sonderverkauf zu organisieren.

 

Vanessa absolvierte ein dreiwöchiges Betriebspraktikum. Nach anfänglichen, zum Teil großen Schwierigkeiten, konnte sie sich nach und nach an den Rhythmus unserer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft anpassen und doch erfolgreich ihre Zeit bei Emmaus verbringen

Weitere Praktikumswochen wurden mit ihrer Schule vereinbart.

 

Tod von Heinrich Spangenberg


Am 5. September 2005 starb nicht sehr überraschend unser langjähriger Mitarbeiter Heinrich Spangenberg.

Heinrich lebte und arbeitete seit ca sieben Jahren in unserer Gemeinschaft,

anfangs war er als Verkäufer und Fahrer tätig, in den letzten Jahren allerdings nur noch sporadisch in Verkauf und Büro.

Heinrichs Leben ist gekennzeichnet von Sucht und jahrelanger Alkoholabhängigkeit, später führte dann regelrechte Eßsucht zu einer enormen Gewichtzunahme und Diabetes.

 

In diesem Sommer konnte er endlich, und wie wir hofften auch nachhaltig bei einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt ca. 80 kg an Gewicht verlieren, aber dann führten verschiedene zusammenkommende gesundheitliche Beschädigungen in wenigen Wochen zum Tod.

 

 

 

Umbauten / Renovierungen im Wohnhaus/ Aktionen

 

Wir haben seit September 2005 auf dem Gelände der Dormagen- Stiftung eine Wohnung für Menschen mit Behinderungen angemietet. Somit bietet die Gemeinschaft Platz für 25 Personen.

Im Sommer führten wir auch für andere Bedürfnisse die entsprechenden Umbauten im Wohnhaus der Gemeinschaft durch.

Zwei Zimmer in einem abgeschlossenen Bereich für ein Paar, das ein Kind erwartete.

 

Hilfstransporte / Externe Hilfe


Im Sommer wurden zwei Überseecontainer gespendet, die allerdings reparationsbedürftig waren

Sie mussten entrostet und neu angestrichen werden.

Der fast schon traditionelle Arbeitseinsatz unserer polnischen Freunde der Organisation MONAR haben uns geholfen, die Container benutzbar zu machen.

 

Nun stehen auf dem Betriebsgelände an der Geestemünderstr. Drei 40 `- Container mit einem Ladevolumen von 120 qm. Geplant ist, noch mehr an brauchbarem Material für unsere Hilfstransporte zu sammeln und trocken zu lagern.

 

In diesem Jahr konnten auch mehr als die üblichen sechs Hilfstransporte abgefertigt werden, vor allem eine größere Zahl von Ehrenamtlichen und Praktikanten haben ermöglicht, dass mehr Kleider zu Ballen verarbeitet wurden.

 

Im Einzelnen wurden versandt: 2 Lieferungen Emmaus Lublin/ Polen

1 Lieferung Emmaus Nowy-Sacz / Polen

2 Lieferungen SOS Warschau

1 Lieferung Emmaus Parana / Argentinien

1 Lieferung Emmaus Buenos Aires / Argentinien

Grob geschätzter Warenwert: ca. 250.000 bis 300.000 €

 

Anfang 2005 startete die Gemeinschaft einen größeren Spendenaufruf zur Hilfe der Tsunami-Opfer im Gebiet unserer indischen Emmaus Partner. Spendenaufkommen: ca.11.000,- €

 

Vor Weihnachten konnten wir mit Hilfe eines Sonderverkaufs in der Geestemünderstr ca. 1.600,--€ einnehmen, die wir unseren Emmaus- Partnern in der Ukraine sandten.

 

Am 4. Oktober veranstalteten Die KAB-Nippes und Emmaus zum Weltarmutstag ein gemeinsames Essen und Möglichkeit zum Gespräch zwischen Mitgliedern des Sozialausschusses und Obdachlosen.

 

Workcamp

 

Die Gemeinschaft richtete kein Workcamp aus, der Großteil der Mitarbeiter nahm an einem insgesamt zweimonatigen Arbeitseinsatz in Forbach in der Nähe von Saarbrücken teil.

Von Vorteil war, dass es keine Sprachprobleme gab, so konnten auch fast alle bis zu zehn Tage teilnehmen.

 

 

Wirtschaftliches

 

Ohne Spenden und Erstattungen von außen ( Finanzamt, Bundesamt Zivildienst, Krankenkassen etc) erreichten wir in

2002 und 2003 ein Ergebnis von ca. 320.000,- € ,

im Jahr 2004 ca. 300.000,- €.

Im Jahr 2005 ca. 330.000,- €

 

Neben dem Verkauf sind Wohnungsräumungen auf Rechnung/ gegen Bezahlung eine neue Einnahmenquelle, wobei sehr gut erhaltene Gegenstände für unseren Verkauf bei den Kalkulationen gegengerechnet werden.

 

Allerdings sind auch die Ausgaben für die Entsorgung von Sperrmüll zweimal in diesem Jahr angehoben worden, und dies obwohl wir mittlerweile wieder in die Fraktionen Papier/ Pappe, Metall, Porzellan, Glas und Sperrmüll trennen und über die Geschäftsstelle des Kölner Möbelverbundes abrechnen.

 

Emmaus- Laden in Nippes


Der Emmaus – Laden besteht in diesem Jahr seit 11 Jahren, im Sommer war eine Grundrenovierung des Verkaufs überfällig. Dank des Engagements von Rolf Eischeid und der gesamten Verkaufsmannschaft des Ladens wurde ein Anstrich und ein neuer Fußboden realisiert und auch die Personalküche erneuert.

Auch im Laden blieb die Einnahmesituation sehr stabil bei ca. 1.200,- € im Monat/

Ca. 15.000,- € p/a.

 

Ausblick auf 2006


  • Abgesehen vom PKW sollten alle Fahrzeuge der Gemeinschaft erneuert werden

  • 1 Personen-Transporter ( Spende Aktion Mensch) 1 Kleintransporter (möglichst bald zu kaufen/ gebraucht ca. 15.000,--€ / 1 LKW ( 3,5 t/Möbelkoffer)
  • Ausweitung der Emmaus- Aktivitäten auf die andere Rheinseite Poll/ Porz

  • IHK- Kontakte zwecks Ausbildung bei Emmaus.

  • Einladung der Gruppe MONAR aus Polen >>> Weiterer Renovierungsbedarf muß festgelegt werden.

  • Wünsche der Gemeinschaft:

 

Mehr Feste und Sommeraktivitäten, wie Tagesausflüge,

Austausch mit anderen Emmaus- Gruppen, Teilnahme an Workcamps

Ausflug mit den Ehrenamtlichen nach Polen („Go East“)

 

 

Willi Does